Ein Grund für eine Vollfinanzierung: Steigende Zinsen

Wenn die Vollfinanzierungen, um die es in Deutschland viele Jahre sehr still geworden war, von immer mehr Instituten wieder angeboten werden, hat das zwei Gründe: Historisch niedrige Zinsen und eine zunehmende Inflationsgefahr.

Im Zusammenhang mit der Wirtschafts- und Finanzkrise wurde nicht nur der europäische Leitzins zuletzt im Mai 2009 auf ein historisch niedriges Niveau von nur einem Prozent gesenkt; dramatisch abgestürzte Aktienmärkte in aller Welt und das Misstrauen vieler Anleger in die zuvor so beliebten, weil hohe Renditen versprechenden Aktieninvestments ließen Anleger aus aller Welt in die festverzinslichen Anleihen der Staaten und der Banken flüchten. Dadurch verursachte rasante Kurssteigerungen, die bei Anleihe sinkende Renditen bedeuten, ließen die Refinanzierungskosten für Immobiliendarlehen zurück gehen und ermöglichten ein Zinsniveau, das seit Ende des Zweiten Weltkrieges in Deutschland nicht mehr gemessen worden war. Im Zuge der Europäischen Schuldenkrise haben die Zinsen für Immobiliendarlehen seit September 2010 zwar die Talsohle verlassen und ziehen seitdem kontinuierlich an, sind aber noch immer bei allen angeboten Laufzeiten sehr günstig.